„Wir wollen“, so Bernd Knauber, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Rohrbach bei seiner Begrüßung, „das Brunnenfest fest im Veranstaltungskalender des Stadtteils etablieren und so zur Tradition machen“. Und die dritte Auflage des Rohrbacher Brunnenfestes tat das ihrige dazu und lockte wieder zahlreiche Gäste auf den Platz zwischen Altem Rathaus und Bürgeramt in Rohrbach. „Wir wollen wissen, wo die Leute der Schuh drückt“, erklärte Bernd Knauber. Und da auch das Wetter dann doch noch ein Einsehen hatte und ab und an ein paar Sonnenstrahlen schickte, konnte diesem Vorhaben zeitnah entsprochen werden.
Als Gast war dieses Mal Stadtrat Adrian Rehberger aus Ziegelhausen, der auf Platz 9 auf der SPD-Liste wieder für den Heidelberger Gemeinderat kandidiert, gekommen, um über die Heidelberger Kommunalpolitik und Entscheidungen im Gemeinderat Auskunft zu geben. Begrüßt wurden zudem Noch-Stadtrat Michael Rochlitz sowie Jaswinder Pal Rath, Ortsvereinsvorsitzender der SPD im Pfaffengrund sowie Vorsitzender des Migrationsbeirates und gleichfalls Kandidat für den Heidelberger Gemeinderat (Platz 11).
Im Wahljahr 2024 stand das Rohrbacher Brunnenfest ganz im Zeichen von Kommunal- und Europawahl, die zeitgleich am 09. Juni stattfinden. Und wie bei der Tour de Rohrbach in der Woche davor waren 5 der 6 Kandidierenden aus dem Ortsverein Rohrbach vor Ort, um ihre Ziele für den Stadtteil und die Stadt kurz zu umreißen.
Ehe die Heidelberger Kommunalpolitik besprochen wurde, ging es jedoch zunächst um die Ereignisse, die sich tags zuvor in Dresden zugetragen hatten. Hier waren der sächsische SPD-Spitzenkandidat für die Europawahl, Matthias Ecke, und einige Wahlkämpferinnen und -kämpfer der Grünen beim Plakatieren attackiert und beleidigt worden. Matthias Ecke musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden. Die erlittenen Gesichtsbrüche mussten operiert werden. Herbert Weisbrod-Frey, der die anfängliche Fragerunde mit Adrian Rehberger und den Kandidierenden aus dem OV Rohrbach moderierte, verurteilte den Angriff scharf und forderte dazu auf, trotz dieser Vorkommnisse auch auf kommunaler Ebene sich weiter zu engagieren und wehrhaft zu zeigen.
Bevor die direkten Gespräche zwischen Gästen und Kandidierenden an den Tischen bei Kaffee und Kuchen sowie Kaltgetränken begannen, läutete Herbert Weisbrod-Frey eine kurze Frage-Antwort-Runde zunächst mit Adrian Rehberger ein. Was er denn aus den 5 Jahren im Gemeinderat so mitgenommen habe? „Utopien zu haben, wie die Idee einer Seilbahn ins Neuenheimer Feld, lohnt sich, und trotz aller inhaltlicher Differenzen sind im Heidelberger Stadtrat auch viele tolle Menschen und Positionen vertreten“, mit denen und über die auszutauschen sich lohnt.“ Allerdings benannte er einen Unterschied: „Die SPD ist die einzige Partei in Heidelberg, die stadtteil-bezogene Programme anbietet, so auch eines speziell für Rohrbach.“
Er selbst werde sich, sollte er gewählt werden, auch weiter für die Förderung des Sports und des Ehrenamts einsetzen und Vorschläge für eine sichere Stadt machen. Auch die kluge Entwicklung der Konversionsflächen stehe auf seiner Agenda ganz oben.
Die Fragen an die Kandidierenden des Rohrbacher Ortsvereins nahmen im Wesentlichen deren Ziele in den Fokus, sollten sie gewählt werden. Nicht anwesend sein konnte Finia Ehrentraut (20 Jahre alt, Platz 43).
Alex Fischer (Platz 16) will mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt und hat hier insbesondere die „systemrelevanten Berufe“ im Blick. Zudem sind ihr (am liebsten) kostenfreie Kindergartenplätze insbesondere in Alt-Rohrbach wichtig, wo in den letzten Jahren zwei komplette Kindertagesstätten der beiden Kirchen ersatzlos dicht gemacht wurden – trotz aller Proteste von Eltern und insbesondere der SPD, die zahlreiche Aktionen vor Ort wie Demo, Kundgebung und Postkartenaktion initiiert habe. Auf dem Gelände der ehemaligen KiTa in der Rohrbacher Rathausstraße wäre beispielsweise eine Begegnungsstätte der Generationen denkbar.
Sina Leser (Platz 25), mit 21 Jahren die zweitjüngste Kandidierende aus Rohrbach, will die Resilienz gegenüber dem Klimawandel durch Trinkwasserbrunnen und Wasserstellen erhöhen. Für sie gehören auch Beschattungen von Plätzen dazu, wofür sie gleich an Ort und Stelle den Vorschlag machte, ein Sonnensegel zwischen Rathaus und Bürgeramt, beides kommunale Gebäude, aufzuspannen.
Rita Schanzenbach-Bauer (Platz 37) hat es die Optimierung des Öffentlichen Personennahverkehrs angetan. Er müsse ausgebaut, ins Umland verbessert und die Taktungen verringert werden. Nur so lasse sich das Ziel, weniger Autoverkehr in der Stadt zu haben, verwirklichen. Auch bei ihr steht das andere Heidelberger Top-Thema, bezahlbaren Wohnraum schaffen, ganz vorne auf ihrer To-Do-Liste.
Matthias Heiken (Platz 46) möchte mehr Sportangebote für junge und ältere Rohrbacherinnen und Rohrbacher – auch abseits Vereinszugehörigkeiten – eingerichtet sehen. Zudem sollen die Radwegverbindungen aus dem südlichsten Stadtteil in die Innenstadt und ins Neuenheimer Feld ausgebaut und verbessert werden. Und er sieht angesichts des Klimawandels ebenfalls einen großen Bedarf an Trinkwasserbrunnen in Rohrbach.
Bernd Knauber (Platz 28) will sich gegen den Leerstand von Wohnungen auch in Rohrbach stemmen und hält das Modell der GGH auf dem Hospitalgelände, das wesentlich auf SPD-Initiative hin erdacht wurde, für zukunftsweisend. 40% der Wohnungen, die die GGH auf diesem Konversionsgelände errichtet, sollen höchstens 30% des Einkommens des Mieters/der Mieterin/der Familie an Miete kosten. Auch die weitere Sanierung des Ortskerns von Rohrbach müsse weitergehen.
Es folgten rege Diskussionen und Gespräche an den Tischen. Und am Ende kam dann sogar der politische Wettbewerb vorbei.
So soll es sein!
Näheres zu den Forderungen der SPD für Rohrbach und die gesamte Stadt Heidelberg finden sich im
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