Sören Michelsburg erläuterte die zentralen Themen seines Wahlprogramms.
Erstes Rohrbacher Brunnenfest fand großen Zuspruch
OB-Kandidat Sören Michelsburg stellt Wahlprogramm vor
Es war nicht zu warm und nicht zu kalt, die Menschen waren entspannt und genossen das Zusammensein rund um den Brunnen. Die Kuchen, der Kaffee und die anderen Getränke waren umsonst – Spenden willkommen – und die Kinder konnten malen, Handfederball spielen und Tore schießen und damit eine Eiskugel gewinnen. Kurzum: Es war ein fast perfekter Nachmittag beim 1. Rohrbacher Brunnenfest nach dem Motto „Chillen am Brunnen“.
Recht schnell füllte sich der Platz mit Menschen. So mancher Fahrradfahrer machte einfach kurz Station, nahm sich einen Kaffee oder ein Wasser, aß ein Stück Kuchen und sattelte mit einem Danke auf den Lippen wieder auf. Andere blieben den ganzen Nachmittag, unterhielten sich angeregt, lachten viel und waren einfach zufrieden.
Auch Stefanie Jansen, die Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit konnte vom Ortsvereinsvorsitzenden Bernd Knauber begrüßt werden. Das Neu-Mitglied im SPD-Ortsverein Rohrbach richtete Grußworte an die auf dem Platz Versammelten und ging von Tisch zu Tisch. Sie besprach sich zu Themen, die zu ihren Bereichen gehören, darunter auch ganz aktuell: Wie bleiben Schulen und Kindergärten im Herbst/Winter warm, sollten die Gaslieferungen ausbleiben.
Es war ein Kommen und Gehen den ganzen Nachmittag lang. Allerdings gab es auch eine Zeit des Stillstandes: Als nämlich der SPD-Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters, Sören Michelsburg, einen kurzen Abriss über die wichtigsten Punkte in seinem Wahlprogramm gab, blieben so manche Passanten stehen, um zuzuhören und sich zu informieren.
Zukunftskonzept Erbpacht
Nachdem Bernd Knauber den OB-Kandidaten der SPD begrüßt hatte, erläuterte Sören Michelsburg zunächst seinen Slogan „Mehr miteinander. Mehr ermöglichen. / #Heidelberg kann smarter“ und legte dar, warum es in Heidelberg viel zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt und – besonders wichtig – wie man das ändern könnte. Beispiel: Die Stadt muss mehr Flächen selbst behalten, sie unter Erbpacht stellen und sie nicht an Investoren weitergeben mit der Folge, dass Wohnen selbst für mittelständische Menschen kaum mehr bezahlbar sei. Abschreckendes Beispiel für ihn: die Bahnstadt mit ihren horrenden Preisen sowohl fürs Kaufen wie fürs Mieten.
Weiteres zentrales Thema: Fahren und Parken. Hier ist er überzeugt, dass nicht die Erhöhung des Parkdrucks die Lösung darstellt, sondern vielmehr Quartiersgaragen vorhanden sein müssen, um Fahrzeuge von der Straße zu bekommen. Und was das Fahren in der Stadt betrifft, will der öffentliche Nahverkehr ausgebaut und auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet sein. Ein Anfang hier ist für ihn das von der SPD-Fraktion initiierte 3-Euro-Monatsticket für Kinder und Jugendliche unter 21 Jahren sowie für Inhaber des „Heidelberg-Pass“ und des „Heidelberg-Pass+“.
Zudem erhalten Senioren über 60 Jahre auf die „Karte ab 60“ dann 200 Euro an Zuschuss im Jahr. Das Alles ab September dieses Jahres.
Kurze Beine, kurze Wege
Kurze Beine, kurze Wege. Damit sprach Sören Michelsburg auch ein Thema an, das Rohrbacher Eltern derzeit umtreibt und das sich die SPD vor Ort schon seit geraumer Zeit auf die Fahne geschrieben und dafür schon einige Aktionen gemacht hat: die Kindergartensituation in Rohrbach-Ost (Alt-Rohrbach). Er unterstützt explizit die Forderungen der Eltern und der SPD in Rohrbach, hier auch wieder ausreichend KiTa-Plätze zur Verfügung zu stellen.
Ergänzend hierzu stellte Bernd Knauber fest, dass die Kirchen hier nicht aus der Verantwortung entlassen seien, selbst wenn sie selbst nicht mehr in der Kinderbetreuung aktiv sein wollten. So sei leider an der Haltung der katholischen Kirche gescheitert, dass ein anderer potenzieller Betreiber, die AWo, zum Zuge kam. Zumal in diesem speziellen Rohrbacher Fall die Kirchen die einzigen seien, die auch entsprechende Grundstücke zur Verfügung haben. Andere gebe es in Rohrbach-Ost sonst nicht mehr. Er forderte dazu auf, dagegen mobil zu machen und lud alle ein, am 29. Juli um 17 Uhr zum Kindergarten St. Theresia zu kommen. Denn dieser Tag ist der wohl letzte Tag, an dem Kinder von ihren Eltern dort abgeholt werden. Motto: „Lasst die Kindergärten im Dorf!"
Bei den anschließenden direkten Gesprächen gab es dann Vieles zu besprechen: Das 3-Euro-Ticket war ebenso nochmals von Interesse wie seine Vorstellungen zum Thema bezahlbarer Wohnraum.
Aber auch über seinen Vorschlag einer Seilbahn vom Neuenheimer Feld nach Patrick-Henry-Village wurde diskutiert. Selbstverständlich kam auch die Bedrohung des Rohrbacher Feldes nochmals zur Sprache. Hier bekam er aber schonmal Lob ausgesprochen für seine Rolle bei der Findung eines Kompromisses um die Straßenbahnabstellanlage östlich der Haltestelle Rohrbach-Süd.
Oldie but Goldie
Und es war auch noch Zeit, sich mit der wohl ältesten Besucherin des Brunnenfestes auseinander zu setzen: Gisela Olsen. Die 90-jährige, SPD-Mitglied seit über 30 Jahren, genoss sichtlich vergnügt die Gespräche mit Stefanie Jansen und Sören Michelsburg und unterhielt sich auch sonst ausgesprochen angeregt mit anderen Gästen des Festes.
So blieb sie ebenso bis zum Ende des 1. Rohrbacher Brunnenfestes wie der Kandidat, der dann auch noch beim Zusammenräumen anpackte!